Geschäftsführung, Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtwerke Wesseling GmbH und der Bürgermeister der Stadt Wesseling sind sich einig, dass in Wesseling der Zeitpunkt gekommen ist, neue Weichen für einen zukunftsorientierten und emissionsfreien Stadtverkehr zu legen.
Gerade Stadtverkehre und stadtnahe öffentliche Verkehre profitieren von alternativen Antrieben. Jede Vermeidung oder Einsparung von fossiler Energie und den entsprechenden Emissionen ist wichtig und ein wesentlicher Beitrag zur Verbesserung des lokalen Klimas bei gleichzeitigem Erhalt bzw. Unterstützung bestehender Infrastrukturen. Das gilt natürlich auch für Wesseling, das nicht nur im Ballungsraum von Köln und Bonn liegt, sondern auch durch eine intensive Industrie geprägt ist.
Gunnar Ohrndorf, Geschäftsführer der Stadtwerke, setzt mit Zuversicht auf die Resultate des knapp fünfwöchigen Tests: „Ich weiß, dass wir mit den wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellenbussen komplett CO2 frei fahren, aber ich bin auch gespannt darauf, wie die Bürgerinnen und Bürger den umweltschonenden Fahrzeugtest aufnehmen.“
Dem schließt sich Bürgermeister Erwin Esser an: „Auf den Bildschirmen der Busse werden Einblender darüber informieren, welche Emissionen wegfallen, wenn wir statt mit Diesel mit Wasserstoff fahren. Und das wollen wir nicht nur lesen, sondern umsetzen und erfahren.“
Zum Einsatz kommen im Rahmen des Testbetriebs vier wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen-Hybridfahrzeuge des Typs Solaris Urbino 12 hydrogen. Fast fünf Wochen werden die Fahrzeuge den kompletten Stadtverkehr bedienen. Neben dem allgemeinen Komfort der Busse gilt für sie das Schlagwort „Null Emission“, also wenig Fahrgeräusch und keine lokalen Abgase.
Auf den Stadtverkehr Wesseling bezogen ergibt sich eine Reduzierung von 295 Tonnen CO² sowie 0,36 Tonnen NOx pro Jahr.
Dr. Marcel Frank, Geschäftsführer der Regionalverkehr Köln GmbH (RVK), unterstreicht, dass die Umstellung des Fuhrparks für Wesseling zeitnah möglich sein wird: „Sollte Wesseling sich für diesen wichtigen Schritt entscheiden, könnten wir die Umstellung ab Ende des Jahres 2022 bewerkstelligen.“ Die Stadtwerke Wesseling sind Gesellschafter der RVK, die seit vielen Jahren operativer Partner der Stadtwerke Wesseling ist. Die RVK baut ihren Fuhrpark nach einem Prototypentest im Jahr 2011 nun seit 2014 sukzessive auf alternative Antriebe um.
Die jetzt in Wesseling zu testenden 12 Meter langen Solaris-Fahrzeuge wurden zum Jahreswechsel in Betrieb genommen. Sie haben – im Jahresdurchschnitt gemessen – eine Reichweite von gut über 350 km. Sie können ebenso schnell getankt werden wie Dieselbusse und erfordern daher für die betrieblichen Abläufe keine Anpassungen. Getankt wird an der Wasserstofftankstelle in Frechen.
Das Vorhaben am Standort vereint sich sinnvoll mit dem Vorhaben der ansässigen Shell Raffinerie u.a. auf Wasserstoff umzustellen. Im Sommer 2021 startete Shell in Wesseling Europas größte PEM-Wasserstoff-Elektrolyse zur Herstellung von grünem Wasserstoff.