Unter Schäden durch Starkregenereignisse hatten in den vergangenen Jahren im Wesselinger Stadtgebiet vor allem die Gleiwitzer Straße, der Hessenweg und die Kettelerstraße, die Unterdorfstraße und der Bereich „An der Alten Mühle“ zu leiden. Die Entsorgungsbetriebe Wesseling (EBW) treiben die Umsetzung ihres umfassenden Maßnahmenpakets weiter voran, um Häuser und Grundstücke vor Überflutung bei solchen Starkregenereignissen zu schützen. Nach langer, intensiver Planung startet nun das nächste Teilprojekt in die Bauphase. Am Aschermittwoch, 22. Februar, beginnt der Bau des neuen Regenrückhaltebeckens unter „Thelens Wiese“ westlich der Kreuzung Rodenkirchener / Keldenicher Straße, der ca. bis Ende 2024 dauern wird. Auf der Wiese selbst entsteht eine überflutbare multifunktionale Fläche, welche im Extremwetterfall bei Überstau des Beckens geflutet wird. Der Bau der Fläche beginnt Anfang 2025 und wird voraussichtlich im Herbst 2025 abgeschlossen sein. Die Gesamtmaßnahme hat ein Investitionsvolumen von über 10 Mio. Euro.
Die Entsorgungsbetriebe bitten die Anwohnerinnen und Anwohner schon jetzt um Verständnis für die Einschränkungen, die eine Baustelle mit sich bringt, und sagt zu, diese auf das Notwendigste zu beschränken.
Gemäß hydraulischer Berechnungen ist das Becken derzeit mit einem Volumen von rund 5.000 Kubikmeter geplant. Die multifunktionale Fläche darüber soll ein Rückhaltevolumen von rund 3.800 Kubikmeter aufnehmen können. Innerhalb der zur hydraulischen Berechnung genutzten Regenreihe kommt es statistisch seltener als alle 10 Jahre zu einem kontrollierten Überlauf auf die obenliegende multifunktionale Fläche.
Die komplizierte Kanalnetzstruktur, gerade in der Eichholzer Straße, führt bei Starkregenereignissen zu einer punktuellen Überlastung. Denn dort treffen mehrere Hauptabwasserströme aufeinander und stören so den weiteren Abfluss. Die Baumaßnahmen der EBW werden darüber hinaus die Gewässerökologie des Rheins verbessern. Denn das Regenwasser wird so lange – zum Beispiel im Regenrückhaltebecken – zurückgehalten, bis die Kanäle, die das Mischwasser zur Kläranlage führen, wieder frei sind. So kann die Kläranlage Rodderweg bei solchen Ereignissen Regenwasser und Mischwasser klären und nur geklärtes Wasser gelangt in den Rhein.